Samstag, 6. Oktober 2007


Einer dieser Filme, die irgendetwas in einem berühren und nach denen man sich ganz leicht fühlt. Man hat ein Stück mitgenommen von etwas, das man kaum begreift, welches aber auf wundersame Weise wirkt. So erging es mir mit diesem Film. Er ist köstlich schwarzhumorig, rotzfrech und unverschämt, zu Recht ab 18 und trotzdem kennt er die Grenzen den guten Geschmacks. Eine etwas andere Liebeserklärung an Berlin. Die Schauspieler (Robert, Stadlober, Tom Schilling...) bekamen keinen Heller für die vier Drehtage und das merkt man ihnen an...sie spielen mit unglaublich viel Spaß und Leichtigkeit. Der beste Film seit langem.

Sonntag, 30. September 2007

Von ganz und gar politisch unmotivierten Exzessen und Kampflesben auf chinesischem Grünzeug
Die Jugend, die Jugend...früher war sie wenigstens noch politisch aktiv und rechtfertigte Drogenexzesse mit Bewusstseinserweiterunsexperimenten....und heute?
Auf der Party von heute begegnen einem viel zu junge Mädchen, die Stelldicheins mit dem Mülleimer zelebrieren, als wäre es das Normalste der Welt, mit dem Kopf im Mülleimer einzuschlafen, die Kotze noch nicht ganz aus dem Mundwinkel gewischt. Davor ein gescheiterter Klofick. Grund der Störung waren neugierige Party-bzw. Klogänger, die angelockt, entweder von ihrem, durch Bier ausgelösten Harndrang, oder durch vorher abgeschlossene Wetten über eventuelle tete-a-tete´s unbedingt dem Spektakel beiwohnen wollten.
Ein weiteres Now-Go ist der hartnäckige Glaube besoffener Mädchen, durch das feuchtfröhliche Rumknutschen mit anderen Mädchen, vorzugsweise der besten Freundin, ihren Markwert zu steigern. Mädchen, Mädchen, was denkt ihr euch? Nicht viel, mal angenommen. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass das Zuschauen männlicher Partygänger bei ebensolchen Aktionen einen leicht bis mittelschweren Brechreiz im hintersten Bereich des Rachens auslöst. Und das auf Garantie. Da muss man(n) dann postwendent mit einem kräftigen Schluck 5,0-Billigbier (immer reichlich auf Partys diesen Kalibers vorhanden) das flaue Gefühl im Magen vertreiben. Wen wunderts. Ist der Mann nicht gerade komplett anders gepolt, dürften ihn solche Aktionen doch sehr verwirren, bzw. in ihm ein leichtes Unbehagen auslösen. Er fürchtet um seine Funktion. Wenn frau mit frau...wo bleibt da des Mannes Aufgabe. Er fühlt sich überflüssig.
Anderer Schauplatz, selbes Thema. Der Frauenfußball, geliebt, wie gehasst, verdammt, belächelt und bewundert. Man(n) ist nur allzu selten begeisterter Frauenfußballfan, zu wenig Identifikationsmöglichkeiten, wahrscheinlich. Fällt wohl auch eher schwer und bedarf großen Einfühlungsvermögens. Im Zusammenhang mit Frauen am Ball rutscht dem ein oder anderen männlichen Zeitgenosse schon mal das Wort Kampflesbe heraus, gefolgt von einem Kopf-in-den-Nacken-Reflex, da politisch vollkommen unkorrekt und frauenfeindlich, jaja.
Der vorsichtige Einwurf, dass diese Sportlerinnen auf dem grünen Rasen in erster Linie einmal ebendas sind, nämlich Sportlerinnen, erregt bei vielen Männern empörtes Kopfschütteln. Männer, ihr werdet wohl nicht glücklich, wenn ihr weiterhin dem Traum nachhängt, Pam würde irgendwann das Spielfeld entern...könnt ihr euch vorstellen, wie sich Körpchengröße FF beim Sprinten anfühlt? Eher nicht.
Prinz mag tatsächlich kein Armani-Model-Potential haben, dafür spielt sie Fußball wie eine Göttin.
Männer, strengt euch an, ihr wisst doch, die Funktion....



Dienstag, 25. September 2007

Ein bisschen Revolution

Menschen mit Hang zur offenen Meinungsbekundung fallen öfter mal hin und schürfen sich die Knie auf, heißt es...dies hatte für mich aber nie etwas negatives sondern war irgendwie verwegen, wenn nicht sogar heldenhaft oder wenigstens ehrlich. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, der muss aufstehen und sein Recht einklagen, Duckmäuschen und Ja-sager gibt es schon genug auf dieser Welt, Ehrlichkeit ist eine aussterbende Tugend. Und man begibt sich ja auch nicht in Lebensgefahr, sollte man heute für seine Meinung grade stehen.
Man könnte natürlich auch anders argumentieren, dass Leute von diesem Schlag einfach wenig Sinn für Diplomatie haben und ihre Meinung immer und überall rausproleten, weil sie sich selbst gerne reden hören und sich weniger aus Nächstenliebe sondern eher aus einem ausgeprägten Geltungsbedürfnis heraus für sich und andere einsetzen. Außerdem beweisen sie wenig Feingefühl im Umgang mit anderen und wissen nicht, mit ihrem Temperament umzugehen.
Wie auch immer man den Hang zur offenen Meinungsbekundung auch sieht, er macht sich niemals gut gegenüber Autoritäten, die empfindlich auf die Wahrung ebendieser Autorität achten, nehmen wir als Beispiel doch einen Lehrkörper. Einer, der den Jahrzehnten vor der 68-iger Bewegung nachtrauert, als man als Lehrer noch respektiert wurde und mit dem Stock durch die Reihen exerzierend, den Schülern auch noch im Schlaf nachjagte. Dabei mehr oder weniger fachlich kompetent ist, sich aber doch immer sicher sein kann, dass ihm keiner der Schüler Paroli bietet. Oder weniger spektakulär aber dennoch fehl am Platz: Lehrer, gerne weiblich, die persönliche Meinungsverschiedenheiten und Kritik am Unterricht von Kritik an der Persönlichkeit nicht im Stande sind, zu unterscheiden. Enttäuschend, wenn einem als Schüler bewusst wird, wie sehr man der willkürlichen Sympatie- oder Antipatiebekundung des Lehrers und deren Folgen ausgesetzt ist. Enttäuschend, wenn man bedenkt, wie wenig pädagogische Kompetenz so manch ein Lehrer an den Tag legt.

Mittwoch, 19. September 2007

Die Abnormalität am Beckenrand

Warum nur haben wir ständig das Bedürfnis, uns in Gruppen zu bewegen? Egal, ob auf einer Vernisage, auf einem Konzert, im Ballett oder auf einer netten Gartenparty, immerzu ist das erste, was man bzw. frau tut, sich umzusehen, mit mehr oder weniger hecktisch und nervöser Gestik den blick schweifen zu lassen, dabei nicht hecktisch und nervös auszusehen, gleichzeitig aber in einer Bruchteilsekunde den Raum zu sondieren und nach bekannten Gesichtern abzusuchen. Fündig geworden, macht man sich auf, den Raum richtung bekannter Person möglichst lässig zu durchqueren, hier und da jemandem mehr oder weniger bekanntem zuzunicken (mein Gott sind wir heutzutage kommunikativ) und sich zielstrebig und doch elegant zu besagter Person vorzuarbeiten. Alleine in der Ecke rumstehen war gestern....aber warum eigentlich? Die Ecke ist ein verdammt guter Ort, um zu beobachten. Natürlich, man gehört nicht richtig dazu, steht außen vor, der kennt wohl hier niemanden, armes Schwein wird sich so manche/r denken.
Aber wie viel lächerlicher ist doch diese unbegründete Angst, alleine dazustehen? Mit niemandem zu reden kann schließlich mehreres bedeuten. Es kann bedeuten, dass ich niemanden kenne, mit dem ich reden könnte, aber auch, dass ich mit niemandem reden möchte. Ich könnte auf jemanden warten oder einfach nur beobachten, wie ich das manchmal tue. Es ist lustig, es macht Spaß, man lernt so einiges. Der Mensch ist ein Herdentier und das kann er wohl schwerlichst unterdrücken. Alleine bedeutet unattracktiv, bedeutet sozial inkompetent und somit arm dran. Schon immer wurden diejenigen belächelt, als Exoten und als abnormal abgestempelt. Die Literatur weiß es besser: Einige der besten Werke stammen von stillen Beobachtern unserer Gesellschaft, die am Rand standen und Außesnseiter waren und das auch aushielten.

Mittwoch, 12. September 2007

Montag, 10. September 2007

Für mich eher ungewöhnlich, mein Innerstes nach außen zu stülpen und mich hier auf verbale Weise auszuziehen...ein Seelenstriptease zu vollführen. Nun gut, es soll ein Experiment werden, bei möglichem Scheitern bleibt immernoch die altbewährte auf-dem-Bauch-liegend-in-mein-Tagebuch-schreiben-Methode.
Früher war meine Meinung über Blogger recht eindeutig: Wer glaubt, der Welt etwas sagen zu müssen, bastelt sich einen Blog und bombadiert nun das WWW mit gutgemeintem Seelenmüll, dabei insgeheim immer hoffend, Feedback und Kommentare zu bekommen. Was für ein Schwachsinn...
nun bin ich selbst eine von denen. Nicht, dass ich weltbewegendes zu sagen hätte. Aber das disqualifiziert sich als Grundmotivation ja sowieso von Anfang an. Sonst bliebe es Friedensnobellpreisträgern, Al-Quaida-Geiseln und UN-Sonderbotschaftern vorbehalten, hier etwas zu berichten. Ich habe nicht vor, jemanden mit meinen Alltagsproblemen zu langweilen. Ab und an begegnen mir rührende, witzige, sensationelle oder einfach nur be-schreibenswerte Dinge und anstatt sie aufzuschreiben, vergesse ich sie wieder. Manches lohnt jedoch, nicht nur beobachtet, sondern auch gesagt zu werden.
Darum erzähle ich.